18 März 2012

Leipziger Buchmesse 2012 - Impressionen

Mein erstes Jahr auf der Leipziger Buchmesse, in dem ich nicht eine Stunde in einen Zug gequetscht stehen musste. Ich bin immer noch sauer, weil ich letztes Jahr zwischen ein Fahrrad und das Wagonfenster geklemmt war und meine weiße Black Butler Tasche seitdem Ölschlieren hat. Das geht nie wieder ab, vielen Dank. Nein, in diesem Jahr war er ganz bequem mit der Straßenbahn zu erreichen, da ich nun in besagter Stadt lebe und studiere.
Ich kann euch auch gleich garantieren, dass es kein Bild in diesem Eintrag geben wird. Wer Bilder sehen will, sollte auf die Homepage der Buchmesse gehen und wer Cosplay Bilder sehen will, wird spätestens morgen eine gigantische Auswahl auf Animexx finden. Warum ich nichts fotografiert habe? Nun, um ehrlich zu sein hat nichts und niemand mein Interesse so geweckt und zum anderen sind Fotos nicht dasselbe. Man muss auf einer Messe gewesen sein, sonst wirken die Bilder überhaupt nicht. Überhaupt war auch Cosplay-mäßig in diesem Jahr tote Hose. Vielleicht bin ich einfach nur blind gewesen, aber die meisten Kostümierten standen, soweit ich das gesehen habe, alle draußen im Pocket Park zwischen dem Ost-Eingang und der Glashalle. Zu unserer Verteidigung muss ich aber auch sagen, dass wir in diesem Jahr nicht lange im Anime und Manga Bereich verweilten, da wir auf der Fantasy Insel waren. Vielleicht wachse ich auch nur einfach aus der ganzen Szene heraus und Interesse mich deshalb nur mäßig für die anderen Menschen dort. Hetalia Cosplayer habe ich trotzdem viel, viel weniger gesehen, als noch im letzten Jahr… Aber ich habe euch gesehen, ihr vier Beatles. Ich habe euch beim Essen beobachtet!

Am liebsten an der Messe mag ich das Gefühl eins zu sein mit den anderen Besuchern. Wenn ich sonst in der Stadt bin, dann sieht man nie, wer Bücher liebt oder Manga und Co. Auf der Messe ist das anders, da versteckt sich niemand und es war spannend, dass auch viele mit der Tram gefahren sind, mit der ich in die Stadt fahre. Da hier nur eine Linie verkehrt, wohnen die Menschen dementsprechend in meiner Nähe, das fand ich wirklich toll. Die Tram zur Messe war natürlich voller als voll und ich muss wirklich sagen, dass ich die Menschen nicht verstehe, die sich immer noch in eine volle Bahn zwängen müssen, obwohl am Messewochenende alle 3-5 Minuten eine zur Messe hochfuhr. Wirklich Leute, das muss echt nicht sein. Zum Glück sind meine Freundin und ich nicht am Bahnhof umgestiegen, sondern eine Station eher und konnten uns so einen Platz sichern. Dummerweise gegenüber einer Frau, die für Cosplayer auch nach unserer Erklärung kaum Verständnis aufbringen konnte. Das hätte sie wohl nicht mal, wenn es Harry Potter oder Pippi Langstrumpf gewesen wäre, und nicht die Vocaloid Gruppe, die hinter uns saß.
An der Messe angekommen standen wir eine Weile am Merkurbrunnen und haben einem Mann zugesehen, der an einer dünnen Leine mehrere Drachen über das Wasser schweben ließ. Als wir abends wieder am Brunnen vorbei gingen, stand er immer noch da. Irgendwie tat er mir ein bisschen leid. Wir in jedem Jahr mussten wir natürlich wieder quer durch den Brunnen laufen, das gehört einfach dazu! Und nein, natürlich nicht das Wasser. Es gibt in der Mitte des Brunnens einen Weg und man läuft dann wie Moses durch das gespaltene Wasser, ohne nass zu werden.

Wir steuerten drinnen nach einem Rundgang durch die Glashalle und dem Beobachten und betrachten der Cosplayer gleich Halle 2 an, da wir um 14:30 Uhr zur Lesung mit Bernhard Hennen einen Sitzplatz ergattern wollten. Wir kamen noch bevor Kai Meyer fertig war und hörten uns eine Lesung von einer Frau an, dessen Namen ich jetzt nicht mit Google suchen werde. Sie war sowieso verhindert und jemand anders las aus ihrem Buch vor. Da es dementsprechend leer dort war und die meisten für ein Autogramm anstanden, setzten wir uns und konnten dann später in aller Ruhe der Lesung von Herrn Hennen folgen. Ich fand die Stelle aus seinem Buch, anders als er zuvor angekündigt hatte, nicht besonders lustig, vielleicht ein klitzekleines bisschen langsam, da er aufhören musste, als es gerade interessant wurde, aber trotzdem war es äußerst befriedigend den Autor sein eigenes Buch vorlesen zu hören. Für ein Autogramm von ihm stellten wir uns jedoch nicht an. Wir besitzen beide eines in einem seiner Bücher und ich persönlich kann nicht lange in der stickigen Halle stehen, da mir sonst der Kreislauf versagt.

Nach der Lesung gingen wir durch den Merchandise Bereich, sahen bei einem Vortag kurz zu und warfen ein Auge auf das Anime Kino, bevor wir uns entscheiden raus zu gehen und erstmal zu essen. Ich hatte uns ein Bento mit Eiern, Würstchen, Obst und Tomatenreis gemacht, das wirklich bis auf das letzte Reiskorn leer geputzt wurde. Danach saßen wir noch lange draußen in der Sonne, haben den Spatzen zugehört und die Cosplayer betrachtet, die zwischen den Hallen herumwuselten. Es war schon fast 17 Uhr, als wir noch einmal hineingingen, da wir noch nach einem Andenken suchen wollten. Leider gab es ein Poster nicht mehr, das wir mitnehmen wollten und so kauften wir Manga. Sie Angel Sanctuary zum halben Preis da gebraucht und ich Hetalia, weil neu.
Ich kann gleich sagen, dass mir der Hetalia Band nicht so gut gefällt oder sagen wir eher, er weckt gemischte Gefühle. Zum einen liebe ich Hetalia und wusste was mich erwartet, da ich den Webcomic lese, aber als ich dann schon den ersten Satz der Aufmachung „Willkommen in der lustigen Welt…“ las, verging mir die gute Laune. Allein „lustige Welt“ implizierte mir das Gefühl ein Kinderbuch in der Hand zu halten. Das konnten dann das hübsche Ausklappposter und die Farbseiten auch nicht mehr gut machen. Außerdem erschienen mir ein paar Seiten irgendwie verschwommen oder ziemlich pixelig, einfach nicht sauber. Trotzdem bin ich froh ihn mir gekauft zu haben und hoffe, dass noch mehr auf den deutschen Markt kommen wird.
Ich wollte dann noch zur Antiquariatsmesse, aber 1,50 € Garderobengebühr und die Tatsache, dass meine Sachen da nicht sicher sein könnten, schreckten mich etwas ab und wir verließen die Messe. Am Ausgang gab es noch eine Ausgabe der „Zeit“, von der wir beide eine an uns nahmen (die einzige Zeitung, die ich überhaupt lese) und wir ließen uns am Merkurbrunnen nieder. Die Tramhaltestelle war rappelvoll und ich hoffte, dass wir lange genug warten könnten, um dem großen Ansturm zu entgehen, aber der Besucherstrom nahm nicht ab. Wir lagen eine gute halbe Stunde am Brunnen auf dem Boden und haben in den Himmel gesehen, was ich wirklich toll fand. Das aller Beste an der Messe aber kam wirklich zum Schluss!

Wer auch immer du bist, du bist einfach der oder die beste Link Cosplayer/in, den/die ich seit einem entsprechenden Youtube Clip gesehen habe. Wir lagen am See herum und ich hörte die vertraute Melodie einer Okarina und ich dachte schon, ob da jetzt ein Link kommen würde und tatsächlich lief einer auf dem Fußweg in einiger Entfernung an uns vorbei. Ich war wirklich beeindruckt und gleichzeitig extrem von der Melodie angetan. Einfach super! Mach bitte weiter so, du bist toll!

Später fuhren wir dann total müde und erschöpft von den vielen Menschen und dem anhaltenden Stimmengewirr in einer ziemlich vollen Bahn nachhause.
Bis zum nächsten Mal, liebe Buchmesse.

2 Kommentare:

  1. Da hast du ja einen tollen Tag gehabt. Das mit dem Link-Cosplayer und der Okarina ist ja süß. Fast wie in einem Traum... :D

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  2. Oh mann, ich wär auch gern dagewesen. Super toller Bericht, den du da verfasst hast :) Und ich beneide dich um das Erlebnis mit Link ;)

    LG

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