10 November 2011

Besuch im Zoo

Vor einigen Wochen hat mich meine Mutter angerufen und mir erzählt, dass sie vorhätten mit Freunden den Zoo in Leipzig zu besuchen. Sie wollten sich das neue Gondwanaland ansehen. Das ist eine riesengroße kuppelartige Halle im Zoo. Da ich selbst auch gerne diese neue Attraktion bestaunen wollte, habe ich zugesagt und habe mich mit meinen Eltern und deren Freunde ein Wochenende später vor dem Eingang des Zoos getroffen. Ja, ich gehe noch immer mit meinen Eltern in den Zoo und wisst ihr was? Ich fühlte mich wie ein kleines Kind. Es war einfach toll! Seitdem ich gelernt habe, dass meine Eindrücke mir gehören und das sie etwas besonderes sind, verstecke ich sie nicht mehr. Auch die anderen, selbst die Freunde, die im Alter meiner Eltern (also 40+) sind, waren ständig dabei Sätze zu sagen wie: „Guck mal da“ oder „Schau mal dort“. Sie waren zwar interessierter an den Pflanzen als an den Tieren, aber ich mochte ihre aufgeweckte Neugier. Durch den Zoo gehen und mürrisch gucken wäre auch eine Verschwendung!

Zu erst lag auf dem Weg zur Kuppelhalle noch das Aquarium. Ich war schon einige Male dort und trotzdem ist es immer wieder schön im Halbdunkel bunte Fische aus aller Welt anzusehen. Im abgetrennten Teil mit den Echsen, Schildkröten und Schlangen haben wir regelrechte Suchspiele veranstaltet und konnten fast alle Schlangen in ihren grünen Ästen ausfindig machen. Am besten haben mir aber die Tigerfische gefallen! Ich wurde nicht darüber fertig, dass sie wirklich aussahen wie Tiger in Fischform! Am liebsten hätte ich einen mitgenommen. Auf meiner Zooeintrittskarte war übrigens auch ein Tiger!
Mir gefielen aber auch einige Flundern oder so etwas ähnliches. Flache Fische am Boden eben. Die hatten ein Muster auf ihrem Rücken, das mich an ein altes Blumenmuster erinnerte! Oh, und ich darf die Miniseesterne nicht vergessen, die auf den Steinen bei den großen Haien saßen. Sie sind mir zuerst gar nicht aufgefallen und ich dachte es wären Algen oder schwarze Flecken, bis meine Mutter meinte es sähe aus wie Sterne. Es waren wirklich ganz klitzekleine schwarze Seesterne!

Für das Gondwanaland mussten wir nicht anstehen. Allerdings sollte man durch einen engen schwarzen Tunnel gehen und es wurde gewarnt, dass Menschen mit Platzangst einen anderen Weg gehen sollten. Diesen Weg fanden wir nicht, denn meine Mutter leidet unter Klaustrophobie, aber es war auch nicht nötig. Der Gang war sehr breit, aber auch recht dunkel. Man konnte teilweise die Tiere in den Käfigen dort drinnen kaum sehen! Es sind nachtaktive Tiere, wie Fledermäuse und Nagetiere, die man dort ansehen konnte. Aber auch Opossum. Leider ist Heidi, das schielende Opossum mittlerweile verstorben und wir sahen nur ein paar andere und ein kleines Schild im Andenken an Heidi. Richtig lustig fand ich den Fußboden am Anfang dort. Der war ganz weich und es wurde immer wärmer, wie in einem Vulkan eben und natürlich auch, damit man sich an die schwüle Hitze in der Kuppel gewöhnen konnte. An einer Stelle war auf dem Boden eine Wasserfläche projiziert und wenn man drüber lief, dann hinterließen die eigenen Fußspuren Wasserkreise, die sich langsam auflösten.

Als es endlich wieder hell wurde, standen wir schon in der Urwaldhalle. Vor uns einige Treppen und asiatisch anmutende Häuser mit Souvenirhändler und Restaurant. Schlagartig war vergessen, wie herbstlich und kalt es draußen war und wir zogen die Jacken aus. Zum Glück trug ich schon ein kurzärmeliges Oberteil und keinen Pullover. Wir stürzten uns gleich auf den Rundgang, für den wir am Ende über drei Stunden brauchen sollten. Und das ohne eine Bootsfahrt, für die man gute 20 – 30 Minuten anstehen musste. Die Flora und natürlich auch die Fauna waren einfach klasse. So viele hübsche Blüten habe ich noch nie gesehen. Man kam sich wirklich teilweise wie im Dschungel vor. Überall war es grün und Tiere, vor allem die Affen sprangen durch die Büsche. Vögel habe ich keine gesehen, die gibt es bestimmt in der Tropenhalle. Die meisten Tiere waren hinter Gittern, aber auf großen Landteilen zu sehen. Ein Faultier hangelte sich an einem Baum auf einer Insel entlang, es gab eine begehbare Affeninsel und einen Rundweg über Hängebrücken durch die Baumwipfel. Da ich aber Angst vor Hängebrücken habe und mein Vater und die Freunde sich hinterher über das Geschaukel beschwerten, war ich froh am Rundgang gewartet zu haben. Meine Mutter war bei mir und wir haben den Affen zugesehen. Sie hat Höhenangst und wollte deshalb auch nicht.


Richtig süß war ein Ozelot, der natürlich eingezäunt war, aber trotzdem hat jemand an einer für Besucher zugänglichen Fläche mit Scheiben es geschafft ihm ein Stück Baumrinde hinzuwerfen, mit der der Ozelot dann gespielt hat. Ich liebe Katzenartige und fand es toll, wie die große Katze die Rinde mit der Pranke an stupste und ihr hinterher hetzte, als sie von einem Vorsprung fiel. Wie eine richtige Hauskatze mit einem Wollknäuel!
Es ist wirklich sehr schön dort, wenn mich auch die Dschungelgeräusche aus den Lautsprechern in den Gebüschen etwas störten. Der Rundgang fühlte sich auch nicht an wie mehr als drei Stunden und ich war überrascht, als ich auf die Uhr blickte. Allerdings schafft einen der Weg schon, da man Treppen erklimmen muss, auf und ab geht und oft steht um die Tiere zu beobachten. Dazu die andauernde feuchte Wärme in der ganzen Halle. Ich war richtig froh, als wir wieder am Ausgangspunkt standen und uns in das Restaurant verzogen. Es war sehr teuer, aber ich denke das muss man sich bei einem Zoobesuch einfach gönnen. Draußen hätten wir aber auch eine Bockwurst essen können, so ist es nicht. Wir waren am Anfang etwas verunsichert, da man sich einfach einen Teller nehmen konnte und dann draufknallen konnte was man wollte. Es war nicht wie in der Mensa, wo man sich anstellen muss. Bezahlt wurde pro Teller, also nichts wie voll gemacht das gute Geschirr. Manches kostete allerdings auch extra, wie mein Dim Sum.
Es war eine Premiere für mich, aber an solchen Tagen will ich einfach experimentieren. Eine sehr gute Entscheidung, wie ich feststellte! Ich hatte Teigtaschen mit Frischkäsefüllung, die einfach genial schmeckten! Ich hoffe ich kann bald wieder so etwas leckeres essen. Außerdem habe ich mir mit meiner Mutter einen Teller Couscous geteilt. Was wir dazu hatten weiß ich nicht mehr. Einen Käsekuchen haben wir uns auch geteilt und ich hatte noch einen Schoko-Bananen Muffin mit ganzen Bananenstückchen gefüllt. Ausgesprochen lecker, wenn einen die matschigen Stückchen nicht stören. Alles in allem ein teurer aber leckerer Spaß!


Nach dem Gondwanaland waren wir alle geschafft und da es schon kurz vor 17 Uhr war, zwang ich alle noch zu den Tigern, die scheinbar auch schon Hunger hatten und vor der Tür zu ihrem Nachtlager hin und her schlichen. Dann gingen wir langsam zum Ausgang. Von dem Ginko Baum im Zoo habe ich mir noch ein Ginko Blatt eingesteckt. Ich finde sie sehr schön und finde auch den Baum selbst sehr faszinierend. Vor allem, wenn die Blätter herabfallen und man gerade darunter entlanggeht. Wer auch immer auf die Idee kam ihn dort anzupflanzen, es war eine grandiose Idee!
Nach dem Zoobesuch haben mich meine Eltern noch zu meiner Wohnung gefahren, wo wir uns verabschiedeten.

3 Kommentare:

  1. Sieht aus, als hättest du wirklich einen tollen Tag gehabt. Ich gehe auch gern ins Zoo, wenn ich die Gelegenheit habe. Es ist doch schön, all die Tiere zu sehen und man lernt auch immer wieder Neues dazu. :)

    Ich möchte auch mal demnächst wieder in den Tierpark Hellabrunn. Ich kann nur hoffen, dass, wenn es soweit ist, meine geliebten Ozelots sich raustrauen. Beim letzten Mal haben sie sich verkrochen, weil sie eher nachtaktiv sind. :D

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  2. Dann bin ich aber froh, dass ich wenigstens einen gesehen habe! o.o Ich finde die einfach niedlich.
    Lohnt es sich denn in der Wintersaison in den Tierpark zu gehen? Der Eintrittspreis ist dann zwar geringer, aber viele Tiere sieht man dann auch nicht oder? Ich sollte auch mal im Winter in den Zoo gehen.

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  3. Ich gehe zu kälteren Jahreszeiten lieber in den Tierpark, da ist der Park nicht so überfüllt mit kleinen Kindern *hüstel* und man hat den Streichelzoo fast für sich *__*
    Letztes Mal war ich im Februar vor drei Jahren dort gewesen, da habe ich auch schon viel gesehen, u.a. ein Giraffenbaby *herz* :D

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